
Geschichten aus dem Grenzland
Der Raum entlang der Staatsgrenze zwischen Südböhmen und dem Waldviertel steht nicht oft im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses und der medialen Berichterstattung. Der Kulturverein lepschi holt das Grenzland raus aus dieser Randständigkeit. Dessen BewohnerInnen haben die unterschiedlichsten Geschichten erlebt mit der Staatsgrenze in den letzten Jahren.
„Geschichten aus dem Grenzland“ bedient sich verschiedenster künstlerischer Ausdrucksformen, um die subjektiven alltäglichen Erfahrungen von Menschen sicht- und erlebbar zu machen.
Bei der Präsentation am 3. Juni 2023, 20 Uhr im Kulturkeller Dobersberg berichtet der Autor und Kulturmanager Thomas Samhaber über die Entwicklungen des Grenzlandes in den letzten Jahren.
Danach liefert der Film „Grenzland - pohraničí“ eine visuelle poetische Auseinandersetzung mit dem Thema Grenze und Alltag.
Zum Ausklang spielt das Prager Duo „Sousedi“ verträumte Instrumentalmusik.
Der Film „Grenzland - Pohraničí“ wird auch noch am Freitag, 9. Juni um 20 Uhr im Kulturhaus in Nová Bystřice und am Sonntag, 18. Juni um 17 Uhr im Truckerhaus in Gutenbrunn zu sehen sein.
Aktuelles im Projekt

Der Kulturverein lepschi wurde im Jahre 2007 von einigen jungen Menschen aus dem oberen Waldviertel mit der Intention gegründet, einen gemeinsamen Raum für BewohnerInnen des österreichisch-tschechischen Grenzgebietes zu schaffen. Mittlerweile sind über 15 Jahre vergangen . Die Notwendigkeit, den Vereinszweck weiterhin zu verfolgen, ist mehr als gegeben - gerade auch in Hinblick auf die beiden letzten Pandemiejahre, wo im Frühjahr 2020 die Grenze zwischen Österreich und Tschechien komplett geschlossen war.
Das Motto des Viertelfestivals „Randerscheinungen“ ermöglicht es uns nun wieder zu unseren Wurzeln zurückzukehren, sich wieder intensiv mit dem Grenzraum auseinander zu setzen und die Aufmerksamkeit der Bevölkerung wieder auf die geografischen, historischen und kulturellen Ränder einer ehemaligen Systemgrenze zu lenken.
Das Waldviertel hat ca. 150 Kilometer Außengrenze mit Tschechien. Der Raum beider Seiten der Grenze ist eher abgelegenen von den urbanen und kulturellen Zentren der Regionen (der Ballungsraum Gmünd und České Velenice ist hier die große Ausnahme).
Es gibt kein regionales oder überregionales Medium, sei es nun Zeitung, Radio oder Online-Format, welches über diese Gegend grenzüberschreitend berichtet und somit einen Austausch möglich macht. Es sind oftmals nur Einzelpersonen oder kleine Initiativen, die eine Zusammenarbeit über die Grenzen vorantreiben. lepschi möchte daher mit diesem Projekt diese Grenzräume vor den Vorhang holen und einen Raum für Kommunikation darüber schaffen. Die Geschichten aus dem Grenzland gibt es hier und dort – man muss ihnen nur einen Platz geben, damit sie sich entfalten können, und somit vielleicht zu mehr gegenseitigem Verständnis und Neugierde führen in den beiden Gesellschaften.
